Wettsteuer

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Beim Thema Wettsteuer können wir uns längst nicht mehr wegducken: Inzwischen führt fast kein Weg mehr an dieser Sportwetten-Abgabe vorbei. Einen Teil unserer Wettgewinne (5%) müssen wir abgeben. Wer davon profitiert, auf welcher Grundlage dies geschieht und wie wir dennoch Wettanbieter ohne Wettsteuer spielen können:

Wir haben Antworten gesucht und gefunden. Dabei haben wir so manches aufgedeckt. Es gibt da draußen viele Leute, die euch einen vom Pferd erzählen. Bei uns könnt ihr alles verständlich nachlesen und vor allem: Wir erzählen euch keinen Quatsch. Es ist an der Zeit, mit den Mythen aufzuräumen und ehrliche Tipps zu geben.

Erklärung: Was ist die Wettsteuer?

Bei den Sportwetten-Steuern handelt es sich um eine Abgabe von 5% aller getätigten Wetten auf Sportevents. Die Steuer betrifft sowohl vor dem Spiel gesetzte Wetten als auch Livewetten. Die 5% müssen die Wettanbieter nicht etwa auf ihre gesammelten Profite zahlen, sondern auf alle getätigten Spieleinsätze.

Das ist höchst ungewöhnlich. Im Glücksspielbereich werden Steuerabgaben im Normalfall auf den Ertrag erhoben. Das liegt daran, dass es sich hier nicht um ein Produkt handelt, bei dem man als Anbieter mit einer klaren Gewinnspanne kalkulieren kann. Ob Dänemark, Großbritannien oder auch Malta: Die Sportwetten-Webseiten sowie die Wettbüros unterziehen ihren operativen Rohgewinn einer Extrasteuer für Glücksspiel.

Wer zahlt die Wettsteuer?

In Deutschland fällt dem Kunden, der über ein Spielerkonto verfügt, keinerlei Steuerpflicht zu. Das ist die Sache des Betreibers. Allein er muss sich darum kümmern, Gesetze und Vorgaben einzuhalten. Als Spieler haben wir keine Verantwortung.

Fast alle Wettanbieter führen die 5% an die Behörden ab. In der Regel legen sie diese Kosten jedoch direkt auf die Spieler um. Das kann auf zweierlei Weise geschehen:

  • 5% des Wetteinsatzes werden direkt vom Nennwert der Wette angezogen
  • Im Fall einer gewonnenen Wette behält das Wettbüro 5% des Gewinns ein

Beide Fälle kommen am Ende auf das gleiche hinaus, nämlich eine deutliche Wertminderung für den Spieler.

Warum gibt es diese Abgabe?

Die 5-prozentige Besteuerung von Sportwetten ist eine deutsche Erfindung. In anderen Ländern gibt es diesen Abzug nicht. Nicht nur das: Im Rahmen der Anwendung und der Vorgeschichte ist die Bundesrepublik zur Lachnummer Europas geworden. Wie das?

Seit 2012 versuchen die deutschen Behörden im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrags, Online-Lizenzen für Sportwetten zu vergeben. Eigentlich sogar bereits seit 2008, aber auch in der Kurzversion handelt es sich um eine ganz schön langatmige Tragik-Komödie. Ursprünglich wollten die Damen und Herren Landespolitiker (Glücksspielrecht ist Ländersache) ja gar keine privaten Anbieter zulassen. Die Leute sollten einfach immer weiter schön an die Bude gehen und dort einen Oddset-Wettschein ausfüllen.

Als diese Haltung nicht mehr haltbar war, sollten 20 Lizenzen aus „ausgewählte“ Bewerber vergeben werden. Das Problem dabei war nur: Wie diese Bewerber ausgewählt wurden, war schleierhaft und auch für die Gerichte nicht nachvollziehbar. Die bundesweite Regulierung von Sportwetten liegt weiterhin auf Eis.

Angeblich unregulierter Markt

Währenddessen nutzen viele Wettanbieter weiterhin ihre EU-Lizenzen. Zur Regulierung von Sportwetten könnt ihr hier alles nachlesen. Jedenfalls stänkern die Politiker herum, die Anbieter wären ja gar nicht erlaubt oder überhaupt nicht reguliert. Das ist Unfug, denn eine MGA-Lizenz bekommt man nur, wenn man seine Zuverlässigkeit nachweisen kann und strenge Auflagen einhält. Dank der EU-Freizügigkeit sind diese Zulassungen bis auf weiteres auch in Deutschland gültig.

Obwohl die deutsche Politik also so tut, als wären die Anbieter illegal, halten sie ihre Hand für die Sondersteuer auf. Die 5% auf alle Wetteinsätze sollen doch bitte alle fein säuberlich auflisten und an die Behörden überweisen. Das ist in etwa so, also würde euer lokaler Händler unerlaubter Substanzen jedes Jahr eine Abrechnung seiner Verkäufe an das Finanzamt übermitteln, um darauf Mehrwertsteuer zu entrichten. Verrückt, um das Mindeste zu sagen.

Seit wann gibt es die Wettsteuer?

Bei der Besteuerung von Sportwetten haben die Behörden im Jahr 2012 Nägel mit Köpfen gemacht. Im Ausland werden wir innerhalb der Branche längst als Wettsteuer Deutschland verhöhnt. Zunächst war den Anbietern völlig unklar, ob sie von dieser Abgabe betroffen sein würden oder nicht.

Normalerweise muss man ja denken: Ich agiere hier mit meiner EU-Lizenz der MGA und die 5% Steuern werden dann nur für mich als Inhaber der deutschen Lizenz fällig, wenn es sie denn irgendwann mal gibt. So dachten anfangs viele Betreiber und haben gar nicht daran gedacht, diese 5% Abgaben auf die Spieler umzulegen: Eben weil sie nicht damit gerechnet hatten, sie selbst an die Behörden zu bezahlen.

Im Zuge des Bewerbungsverfahrens auf die bundesweiten Lizenzen aber wurden die Unternehmen unter Druck gesetzt: Nur, wer jetzt schon die 5% abführt, hätte dann überhaupt die Chance auf eine Zulassung. Dass auch 7 Jahre später noch keine einzige Lizenz vergeben wurde, war damals noch nicht abzusehen.

Wettanbieter wie ComeOn bestanden bis 2016 darauf, keine Wettsteuer zahlen zu müssen. Unter seriösen Anbietern mit EU-Lizenz gehörten sie somit zu den letzten Mohikanern, sind dann aber doch eingeknickt. Inzwischen sind es wohl nur ein paar kriminelle Wettseiten mit Lizenzen aus Curacao und mit Abzock-Garantie, die keine Wettsteuer abführen.

Kann man mit Tricks die Wettsteuer umgehen?

Immer wieder kann man Webseiten finden, die mit tollen Tipps daherkommen. Man müsse die Wettsteuer nicht zahlen und könne stattdessen einfach den ganzen Gewinn mitnehmen. Sportwetten ohne Abzüge seien möglich, man müsse nur wissen, wie.

Dass es tatsächlich noch ganz wenige seriöse Wettanbieter ohne Wettsteuern gibt, ist durchaus richtig. Darauf gehen wir im nächsten Kapitel ein. Hier jedoch analysieren wir angebliche Tricks, die Wettsteuer zu umgehen auf ihre Umsetzbarkeit.

  • Falsche Adresse angeben: Kann man nicht einfach so tun, als würde man in Luxemburg wohnen und die Wettsteuer Deutschlands auf diese Weise umgehen? Nein, kann man nicht. Die Sportwetten-Webseiten können unsere IP-Adresse sehen. Urteil: Klappt nicht.
  • IP-Adresse verstecken: Es gibt natürlich Tools, mit denen man seine echte IP-Adresse verstecken und eine andere vorgeben kann. Allerdings können die Betreiber dann dennoch sehen, dass da etwas nicht ganz richtig läuft und außerdem muss im Rahmen der Kontoverifizierung schließlich auch ein Adressnachweis erfolgen. Davon abgesehen kann es sein, dass man sich damit strafbar macht. Lasst es einfach sein. Wenn ihr euch dadurch statt eurer Gewinne nur Ärger ins Haus holt, dann ist unser Urteil eindeutig: Klappt nicht.
  • Bei unregulierten Anbietern wetten: Der Wettanbieter DodgyBet wirbt nicht nur mit einem krassen Bonus für neue Spieler, sondern auch damit, die Wettsteuer in Deutschland nicht vom Spieler zu kassieren. DodgyBet wird mit einer Glücksspiellizenz von Curacao betrieben und das Problem dabei ist: Sie sind Abzocker. Die haben im Kleingedruckten Bedingungen stehen, bei denen sie uns über den Tisch ziehen. Irgendeinen Grund, unsere Gewinne zu konfiszieren, finden diese Gauner immer. Und wenn nicht, dann ignorieren sie uns einfach. Wenn wir mit dem Anwalt drohen, lachen sie sich ins Fäustchen. Unser Gewinn ist futsch. Urteil: Klappt nicht.

Bonustrick: Wettsteuer nur bei gewonnenen Wetten?

Einen letzten Trick haben die Experten im Internet parat: Bei Webseiten wetten, die 5% nur bei gewonnenen Wetten abziehen. Das ist ein Tipp, der von ganz cleveren Leuten kommt.

Sie schreiben einen längeren Text mit vielen Binsenweisheiten und analysieren messerscharf: Bei manchen Sportwetten-Webseiten werden die 5% direkt vom Wetteinsatz abgezogen, bei anderen erst, bei der Gewinnauszahlung, falls die Wette gewinnt. Die Schlussfolgerung der ganz cleveren Leute lautet: Bei letzterer Option trägt man die Wettsteuer als Spieler nur selbst, wenn man die Wette gewinnt.

Bei verlorenen Wetten übernimmt das Wettbüro die Last der 5%. Dass diese Rechnung mega töricht ist, merkt ihr an der Kontrolle: Wie viel Geld gewinnt ihr denn sonst so bei einer verlorenen Wette? Richtig, nichts oder auch nada, null und niente. Wenn wir mit 100 Euro Einsatz spielen und eine 1,5 Quote wetten, dann ist es aus mathematischer Sicht egal, ob wir

  • 100*1,5*0,95 haben (= der Anbieter zieht nur von gewonnenen Wetten ab) oder eben
  • 100*0,95*1,5 (das Wettbüro zieht 5% direkt vom Einsatz ab).

Das Ergebnis ist in jedem Fall eine Auszahlung von 142,50 Euro, wenn wir richtig liegen und von null Euro, wenn unser Tipp daneben geht. Urteil: Es macht keinen Unterschied.

Wettanbieter ohne Wettsteuer

Wir haben es oben bereits angedeutet: Man hat tatsächlich immer noch die Möglichkeit, sich der deutschen Wettsteuer zu entziehen und dennoch bei einem zuverlässigen Anbieter zu zocken. Lange Zeit gab es eine ganze Reihe an Anbietern, die für ihre Kunden tief in die Tasche griffen und die Wettsteuer spendiert haben. Inzwischen sind nicht mehr viele von ihnen übrig geblieben.

Umso wichtiger erscheint es uns, sie vorzustellen. Ehre, wem Ehre gebührt: Die Webseiten, bei denen wir als Spieler auf Sportwetten Steuern nicht zahlen müssen.

Tipico

Tipico keine Wettsteuer
Gönnerhaft: Tipico übernimmt die Wettsteuer für ihre Spieler

Der Sportwettenanbieter Tipico ist nicht nur längst zur Legende geworden, sondern unangefochtener Marktführer. Zunächst konnten sie durch die vielen Wettbüros in hunderten deutschen Innenstädten Bekanntheit erlangen. Inzwischen kennt man ihren Namen auch online als eine Art Synonym für Sportwetten an sich.

Tatsächlich muss man als Tipico-Kunde die Wettsteuer selbst abdrücken. Aber nur im Wettshop um die Ecke, nicht im Internet. Dort übernimmt das Unternehmen Tipico höchstselbst die Bürde der Steuerlast, was den Spielern in Form besserer Gewinne zugutekommt. Es ist ähnlich, wie bei den Spielautomaten: Auch dort hat man im Internet eine deutlich bessere Auszahlungsquote als in der Spielothek oder in der Kneipe.

Sportingbet

Sportingbet ist kein Wettanbieter ohne Wettsteuer. Wer aber Sportwetten ohne Steuer spielen möchte und Mehrfachwetten mag, ist hier gut aufgehoben: Auf Kombiwetten mit mindestens 3 Spielen bekommen wir die volle Steuer erstattet. Dabei müssen wir nur beachten, dass jede einzelne Auswahl in diesen Kombis eine Quote von mindestens 1,40 haben muss.

Sportingbet Wettsteuer
Montag ist Steuerrückzahlung

Die Rückbuchung der Steuer findet immer am Montag statt. Eine Obergrenze gibt es bei dieser Aktion übrigens nicht. Wir müssen uns nur im Promotions-Bereich für das Angebot eintragen, dann erfolgt der Rest ganz automatisch.

Tipps und Hinweise zur Wettsteuer

Natürlich kann man auch bei anderen Anbietern spielen. Es kann unter Umständen sogar profitabler sein, woanders zu spielen, obwohl man dort Wettsteuer bezahlt. Das kann vor allem aus zwei Gründen der Fall sein:

  • Bessere Wettquoten: Wenn die Quote auf ein bestimmtes Wettereignis deutlich niedriger ist, als bei einem anderen Anbieter, dann hilft auch die gesparte Steuer nichts. Bewertung: In manchen Fällen lohnt es sich trotz der Steuer, eine bessere Quote mitzunehmen.
  • Sportwetten-Bonus: Noch deutlicher werden auch Wettquoten ohne Steuer ausgerankt, wenn man bei einem anderen Anbieter einen Sportwetten-Bonus mitnehmen kann. Denn wenn wir Gratis-Guthaben für unsere Tipps bekommen, müssen wir natürlich die Verschiebungen der Gewinnchance im Verhältnis zu unserem eingesetzten Eigenkapital beachten. Bewertung: Ein gutes und faires Bonusangebot kann die gesparte Wettsteuer in fast allen Fällen überwiegen.

Fazit

Eine Bewertung der Wettsteuer ist schwierig und aus unterschiedlichen Perspektiven notwendig. Als Spieler ist die Sportwetten-Steuer natürlich alles andere als schön. So werden unsere Verluste geschmälert, die Gewinnchancen verschlechtern sich durch die 5%.

Das ist schade: Wir werden um 5% unserer Wettgewinne gebracht, die Spieler aus dem Ausland voll kassieren. Zwar sehen wir es durchaus ein, dass Sportwetten wie jegliches Glücksspiel reguliert werden sollte und auch eine Sondersteuer ist okay. Was wir aber nicht so dufte finden: Dass die deutschen Behörden seit einem Jahrzehnt eine anständige Regulierung samt Spielerschutz aktiv verhindern und gleichzeitig eine Steuer auf den Wetteinsatz erheben. Abgaben auf den Rohgewinn der Anbieter sind vollkommen ausreichend. Das zeigen die Beispiele Dänemark, Großbritannien, ja sogar Estland ist da weiter als wir.

Obwohl die Situation unbefriedigend ist, empfehlen wir kein heimliches Umgehen der Steuer durch eine falsche Wohnortangabe. Was sich allerdings lohnen kann: Manche Anbieter übernehmen die Wettsteuer für uns und wir können volle Gewinne genießen, wie wir oben zeigen. Auch verbesserte Wettquoten und natürlich Bonusangebote können mitunter für die 5% Abgabe mehr als entschädigen.

Mit der richtigen Taktik lässt sich jedes Problem lösen. Auch die Wettsteuer ist nicht das Ende einer jeden gewinnbringenden Strategie in den Sportwetten.

 

Autor: "Daniel.Roth" - Status: Experte
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Vieles habe ich dadurch gelernt, dass ich schon lange in der Branche arbeite. Mein Vater hat früher die Wettquoten per Brief aus der Schweiz erhalten und seine Tipps dann dorthin zurückgeschickt. Selbst wetten tue ich schon lange online, aber nur sporadisch. Ich bin übrigens Fan der SG Wattenscheid 09, mag aber auch den VfB Oldenburg.

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